Textbeispiele für deine berührende Rede zur Hochzeit

Während ich letzte Woche mit euch meine liebsten Zitate geteilt habe, möchte ich in diesem Blogpost auf ein weiteres wichtiges Thema eingehen: Die Rede zu einer Hochzeit. Ob als Bräutigam, als Brautpaar gemeinsam, als Brautvater, -mutter, Trauzeuginnen oder Trauzeugen – die richtigen Worte zu finden ist nicht immer so einfach. Im Folgenden teile ich deshalb einige Beispiele der ein oder anderen Rede, die ich für euch und eure Hochzeit geschrieben habe. Ihr findet hier außerdem Texte über die Liebe, die ihr für eure Rede zur Hochzeit verwenden könnt. Sie sollen euch inspirieren, ihr dürft Teile daraus verwenden und somit eure ganz eigene, perfekte Rede für eine Hochzeit kreieren. Natürlich freue ich mich, wenn ihr mir davon erzählt, wenn sie euch geholfen haben. :-) Ich wünsche euch in jedem Fall ganz viele berührende Momente und feuchte Augen. :-)

Rede zur Hochzeit Nummer 1

Auf dieser Welt existieren wahnwitzig viele Geschichten über die Liebe. Manche davon sind fantastisch, einige schon etwas realistischer, wiederum andere stoßen etwas in uns an, selten mal auch um. Jeder fragt „Warum?“, manche „warum er?“ und hin und wieder fragst du „Warum ich?“.
Warum kommt irgendwann der Tag, an dem wir uns sicher sind, dass wir eine Antwort darauf gefunden haben? Und noch viel wichtiger: wie erkennen wir ihn?
Viele, die nach Antworten suchen glauben, sie in all den glücklichen Stunden zu finden, die du und ich gemeinsam verbringen.
Ich glaube jedoch nicht, dass die Liebe dort zu suchen ist, wo die Menschen im strahlenden Sonnenuntergang nach der Hand des anderen greifen, oder wo wir einander in der Euphorie eines besonderen Tages eine Ewigkeit versprechen. Liebe ist auch, aber nicht einfach bloß ein Marmeladenglas, in das wir möglichst viele gute Erinnerungen hineinfüllen, damit es nie ganz leer wird, wenn wir die schlechten herauslöffeln.
Liebe ist vor allem, dass wir uns heftig streiten und ich dir trotzdem dein Rührei zum Frühstück mache, mit viel zu viel Salz, so wie du es eben gern hast. Liebe ist, dass ich auf einer Geschäftsreise Heimweh habe, nicht nach einem Ort, sondern nach dir. Liebe ist, dass ich mich tierisch darüber aufrege, dass du nie das Klopapier nachfüllst, wenn es leer ist. Aber anstatt dich zur Ordnung zu zwingen, lache ich gemeinsam mit dir über den Haufen Papprollen auf dem Badezimmerschrank.
Sich verlieben heißt, die Übereinstimmungen zu lieben. Zu lieben heißt, sich in die Unterschiede zu verlieben.
Zu lieben heißt auch, sich immer wieder füreinander zu entscheiden. Jeden einzelnen Tag. Zu lieben heißt, Verantwortung zu übernehmen. Jeden einzelnen Tag. Zu lieben bedeutet, für mich selbst zu sorgen, damit es mir gut geht, denn nur so habe ich Kraft, für dich zu sorgen, wenn es dir mal nicht gut geht.
Die Liebe, so wie ich sie mir vorstelle, entsteht zwischen zwei Ganzen, die sich auf Augenhöhe begegnen, und nicht zwischen zwei Hälften, die im ewigen Versuch verweilen, sich gegenseitig zu vervollständigen.
Diese zwei Ganzen verbringen dann also gemeinsam ihre Zeit, die, wie ein Musikstück, manchmal weniger gelungene oder langweilige Stellen hat und manchmal sehr intensive. Und am Ende dieses Stücks, nachdem der letzte Ton verklungen ist in den Sekunden andächtiger Stille wird mir klar: eine einzelne Note berührt mich nur, weil ich mich an die vorangegangene erinnere und die nächste erwarte … Jede gewinnt dadurch an Gefühl, daß sie in ein wenig Vergangenheit gehüllt ist und in ein wenig Zukunft.
Wenn ich dich liebe, dann ist also nicht plötzlich nichts anderes mehr wichtig. Ganz im Gegenteil. Wenn ich dich liebe, bedeutet jede Kleinigkeit ein klitzekleines bisschen mehr.
Dich zu lieben ist kein Vertrag oder ein versprochenes Happy End. Dich zu lieben ist, meine Hand auf dein Herz zu legen, um deinen Herzschlag zu spüren.
Und die Ehe ist das Versprechen dazu, uns immer gegenseitig daran zu erinnern, was wir auf diesem Weg voneinander gelernt haben. Zum Beispiel, dass die Liebe kein Warum ist. Sondern ein „egal was passiert.“

Rede zur Hochzeit Nummer 2

Wir leben in einer Welt voller Liebe, voller Freundschaft, voller erfülltem Leben. Einer Welt, die ohne diese drei keine wäre. Aber was ist schon Liebe? Meine Antwort auf diese Frage? Nun, sie folgt sogleich:
Liebe ist der Tag an dem sich dein Leben verändert, weil dein Herz schon weiß, was du erst langsam begreifen musst. Liebe begreifen, Liebe greifen. Wir halten sie fest, wir lassen sie los. Wir erleben sie mit all unseren Sinnen, oder unwissend, ohne den Grund für eine noch nicht erkennbare Veränderung zu spüren. Liebe spüren. Wir spüren sie so oft, dass sie zur Gewohnheit wird. Wir spüren sie an einem Samstag beim einkaufen, Montag bei der Arbeit und Donnerstag beim Sport. Liebe ist überall, Liebe ist machtvoll, aber nicht die Macht, denn Macht ist lieblos. Aber Liebe ist niemals machtlos. Liebe heißt, sich anzuschauen und doch in dieselbe Richtung zu blicken, sich an der Hand zu nehmen und losgehen, egal wie der Weg ist und wohin er führt. Liebe ist Vertrauen, Liebe ist Emotion, Liebe ist gefühlvoll, voller Freude, voller Erwartungen, Liebe birgt aber auch Hass, Verachtung. Liebe versteckt hinter sich dem Ende des Anfangs, Tränen der Nacht. Doch erst so wird Liebe vollkommen, wird sie ausgeglichen, zu etwas einzigartigem, besonderem.
Liebe ist die Kraft, die über- und unterschätzbar ist, denn sie tritt so auf, wie wir sie zulassen. Wie viele Blätter wir ihr geben, die jemanden vor dem kalten Abendwind schützen. Liebe ist der Funken, der das Feuer entfacht, in uns und in der Welt, im Leben. Ein Feuer, das seine Bestimmung wärmt, wenn sie ein Frösteln bemerkt. Seine Bestimmung. Liebe ist Bestimmung, Entscheidung und zugleich Empfinden. Liebe ist Leben, denn sie öffnet Herzen, Gefühl, Verstand und Sinne. Sie ist so nah wie unerreichbar.
Gott hat die Menschen geschaffen, um über die Welt zu herrschen, er ließ uns den anderen Lebewesen überlegen sein, doch es folgte daraus ein Chaos, das wir selbst verursacht haben, wir leben nicht, wie einst vorhergesagt in Eintracht und Frieden, wir leben in Krieg und Hass, wir zerstören Leben, doch genauso unsere Liebe. Wir lassen sie so selten einen natürlichen Tod sterben, doch sie stirbt nicht, weil man es nicht ändern kann, sondern weil wir das Versiegen ihrer Quelle nicht aufhalten, sie stirbt an Blindheit und Missverständnissen und Verrat. Sie stirbt an Krankheiten und Wunden, sie stirbt an Müdigkeit. Sie siecht dahin, sie wird gebrechlich, aber sie stirbt selten einen natürlichen Tod. Viele Liebende könnten des Mordes an ihrer eigenen Liebe bezichtigt werden.
Was wäre es doch für eine bessere Welt, wenn auf der Erde die Liebe herrschen würde, dann wären sämtliche Gesetze entbehrlich.
Liebe ist kein Zwang, nach etwas, sondern das Geschenk, mit etwas zu leben, das wir nicht mögen, sondern lieben, das nicht in unserem Herz, sondern unser Herz ist, für das wir nicht weinen, sondern sterben würden.
Und wenn wir sterben, dann ist der letzte Gedanke der Gedanke der Liebe, denn jedes Lebewesen hinterlässt Spuren seiner Liebe, in den Herzen der anderen, durch Funken, die das Feuer der Liebe in uns entfachen.
Liebe ist der Zauber der Zweisamkeit, die Magie sind Linien, die sie durch unser Leben malt.
Durch Liebe tauchen wir unter. Wir erleben die Vielfalt der Dinge, wie Veränderlichkeit des Seins, die Schönheit der Welt.
Liebe macht niemals blind. Sie öffnet uns einfach nur die Augen für all das, was wir ohne sie niemals sehen würden, für all das, was wir ohne sie niemals fühlen würden.
Die Liebe macht Leben lohnenswert. Es hängt voneinander ab, ohne Liebe gibt es kein Leben, ohne Leben keine Liebe.
Deshalb müssen wir sie schützen, mit unserem Leben, denn ohne sie hört die Blume des Lebens auf zu blühen. Der Wind, der Erkenntnis bringt, hört auf zu wehen, Das Feuer der Sonne hört auf zu brennen. Unsere Herzen hören auf zu schlagen. Ohne Liebe sind wir nichts, und mit Nichts ist Liebe nicht zu leben.
Denke über meine Worte nach, aber vergesse nicht, Liebe ist ein Rätsel, das du niemals lösen wirst, denn das ist ihr Geheimnis.

Text über die Liebe für deine Rede zur Hochzeit Nummer 3

Ein Herz, das schlug 100.000 Mal am Tag – nicht mehr und nicht weniger.Es schlug nun einmal soviel wie es nötig war.
Das Herz war nicht von der gleichen feuerroten Farbe wie all die anderen Herzen,sondern besaß nur ein schwaches blass rosa.Das schlimme war, dass es mit der Zeit immer mehr an Farbe verlor. Der Lebenskampf hatte es geschwächt und obwohl es noch nicht sehr alt war, hatte es schon viele Falten.
Eines Tages war es auf die Idee gekommen einen Verschlag um sich zu bauen. So suchte es den härtesten Stein für die Wände, dass massivste Holz für das Dach 
und den stärksten Stahl für die Tür.
Nur so, dachte das Herz, konnte niemand mehr hinein zu ihm und es verletzen- niemand konnte es mehr zerreißen.Endlich war es sicher.Nun saß das kleine Herz in seinem Verschlag, lugte hinaus durch die Fugen im Stein und hörte über sich das knacken des Holzes.
Es ist ziemlich dunkel und kalt dachte sich das Herz. Aber es schloss einfach die Augen und tat was es immer tat- schlagen.
– 100.000 Mal am Tag.
Vor lauter Langeweile zählte das Herz jeden Schlag mit, bis es ihm überdrüssig wurde. So vergaß es manchmal einen Schlag zu tun. Das Herz fragte sich, was es überhaupt noch für einen Sinn hatte zu schlagen.
Was das Herz vergessen hatte war, dass es sich zwar in Sicherheit vor allem Bösen befand, es niemand mehr verletzen und enttäuschen konnte, dass aber auch niemand mehr hineinkommen würde, der mit ihm lachen täte, jemand der Purzelbäume mit ihm schlagen würde und es wärmte.
Nach einiger Zeit fing das Herz an darüber nachzudenken. Es merkte einen fatalen Fehler begangen zu haben.
Mit aller Kraft versuchte es die Stahltür aufzudrücken, doch sie war zu schwer, als das sie sich bewegen ließ.
So begann es gegen die Steinwände zu hämmern, doch außer, dass sich ein paar Brocken lösten, passierte nichts. Der Stein war zu gewaltig.
Als es sich am Dach zu schaffen machte, zog es sich nur einen dicken Splitter zu. Panikartig saß das kleine Herz in seinem selbst gebauten Gefängnis 
und schlug mindestens doppelt so schnell wie sonst.
Wie konnte es nur den Schlüssel in all seiner Trauer vergessen?
Das Herz verfluchte sich für sein elendes Selbstmitleid. Wie gern würde es sich jetzt den Stürmen des Lebens hingeben, sich vor Angst zusammenkrampfen, vor Freude hüpfen, wenn es nur könnte.
Es schaute durch das Schlüsselloch hinaus in die Welt und sah die anderen Herzen. Einige waren blass, so wie es selbst.Sie schlichen durchs Leben geduckt und allein. Andere wiederum sprangen in leuchtendem Rot – Hand in Hand über Stock und Stein, unerschrocken und gestärkt vom anderen.
Doch was das Herz dann sah ließ es staunen und es konnte seine Tränen nicht verbergen. Da lagen Herzen im Staub mit Füßen getreten. Sie waren weiß und regten sich kaum noch. Sie schlugen vielleicht noch 20 Mal am Tag. Niemand kümmerte sich um sie, denn auch sie hatten einmal den Schlüssel ihres Gefängnisses so gut versteckt, dass niemand ihn fand.
Da fühlte das Herz zum 1. Mal, dass es ihm noch gar nicht so schlecht ging. Noch war es rosa und noch fühlte es etwas. Es musste nur diesen Schlüssel finden zu seiner Stahltür.
So machte es sich auf die Suche und probierte alle Schlüssel die es finden konnte. Es probierte sogar Schlüssel, von denen es von Anfang an wusste, dass sie nicht passen würden.
Nach einiger Zeit merkte das Herz, dass es wieder einen Fehler begangen hatte.
Es war zu unüberlegt, zu krampfhaft an die Sache gegangen. Es verstand, dass man das Glück nicht erzwingen kann. Frei ist man nur, wenn man frei denken kann.
Das Herz entspannte sich erst einmal und beschäftigte sich mit sich selbst.
Es schaute in den Spiegel und begann sich so zu akzeptieren wie es war, blassrosa und faltig.
Es spürte eine wohlige Wärme in sich aufsteigen und eine innere Gewissheit, dass es auf seine Art und Weise wunderschön war.
So fing es an zu singen, erst ganz leise und schnurrend und nach und nach immer lauter und heller, bis es ein klares zwitschern war, wie das eines Vogels am Himmel.
Durch den hellen Ton begann der Stein an einer Stelle nachzugeben. Mit riesengroßen Augen starrte das Herz auf diese Stelle, wo ein goldenes Schimmern zu erkennen war. Das Herz traute seinen Augen nicht. Da war der Schlüssel, den es damals mit in den Stein eingemauert hatte. Das hatte es durch all seinen Schmerz und Selbstmitleid vergessen und jetzt wo es den Schlüssel in der Hand hielt, fiel es ihm wieder ein, wie es ihm vor all den Jahren so sicher erschien, ihn nie wieder zu brauchen.
Langsam und voller bedacht den Schlüssel nicht abzubrechen, steckte das Herz ihn ins Schloss. Mit lautem Gequietsche schob sich die schwere Stahltür zur Seite.

Das Herz machte einen Schritt nach draußen, schloss die Augen und atmete tief die frische Luft ein. Es streckte die Arme aus, drehte und wendete sich, blickte nach oben und nach unten und hörte gespannt mal hierhin und mal dorthin.
Das Herz dachte, wie schön das Leben doch sei, machte einige Hüpfer und begab sich auf den Wegum Freunde zu finden.
Den 1.,den es traf, war ein lustiger Geselle, der das Leben zum Schießen komisch fand und über 1000 Freunde hatte.
Nachdem das Herz einige Zeit mit ihm verbrachte, mit ihm alle erdenklich lustigen Sachen angestellt hatte, merkte das Herz, dass diesem „Freund“ einiges fehlte; – der Tiefgang.
Was war das für ein Freund, mit dem es nur lachen aber nie weinen konnte? Mit dem es nur durch „Dick“ aber nie durch „Dünn“ gehen würde.
So zog das Herz weiter, allein, aber reich an einer neuen Erfahrung. Bis es auf eine Gruppe anderer Herzen stieß.
Es wurde direkt freundlich in ihre Mitte aufgenommen. Es war ein ganz neues Gefühl von Zugehörigkeit. Da war nun eine große Gruppe, wie eine „Familie“ die zusammenhielt, wo alle gleich waren.
Jeden Morgen standen sie zusammen auf, tranken den gleichen Tee, aßen vom gleichen Brot und gestalteten jeden Tag gleich.
Das Herz war glücklich – eine Zeitlang, bis es spürte, dass auch dies nicht das richtige Ziel sein konnte, denn auch seinen vielen neuen Freunden fehlte etwas – die Individualität.
In ihrer Mitte gab es keinen Platz für jemanden, der Eigenständig war und sein Leben selbst planen wollte.
Also löste das sich das Herz auch aus dieser Verbindung und genoss sein eigenes Leben.
Es ging über 112 Wege, um 203 Kurven und 24 Berge und Täler, bis es an einem Haus ankam, dass mit Stacheldraht umzogen war.
Aus dem Schornstein quoll Rauch, das hieß, dass tatsächlich jemand in diesem Haus leben würde. In einem Haus, das nicht einmal Fenster hatte.
Bei dem Anblick fiel dem Herz ein, wie es selbst einmal gelebt hatte. Wie sehr es damals gehofft hatte, dass jemand ihm helfen würde und doch niemand sein stummes Flehen erkannt hatte.
Es wusste, dass es ihm aus eigener Kraft gelungen war und es war sehr stolz darauf.
Aber wie konnte es diesem armen Herzen helfen aus seinem Verlies zu kommen?
So besorgte sich das Herz eine Drahtschere und versuchte den Stacheldraht zu durchtrennen. Aber nach einiger Zeit verließen es die Kräfte. Auch dieses Herz hatte keine Mühe gespart, für sich den stärksten Stacheldraht zu finden.
Obwohl das Herz das andere nicht sah und auch nicht hörte, sondern nur ahnen konnte was das für ein Herz war, fühlte es eine starke Bindung zu ihm.
So grub es ein Loch im Boden unter dem Stacheldraht, um den anderen wenigstens nah zu sein.
So stand es vor seinem Haus, vor der gleichen dicken Stahltür, wie einst seiner und begann zu reden.

Tagelang, nächtelang stand es einfach nur da und redete. Es erzählte von seinem Schicksal. Erzählte ihm, was ihm alles in seinem Leben widerfahren war und es hörte ein Schluchzen hinter der dicken Tür. Unermüdlich sprach das Herz weiter. Über die lustigen Sachen, die es mit seinem 1. „Freund“ erlebt hatte, über die Wärme, 
die es bei seiner „Familie“ erfahren hatte und es vernahm ein leises glucksen von innen. Erst leise, bis es immer lauter sich in ein gellendes Lachen verwandelte.
Plötzlich sprach das Herz hinter der Stahltür zu ihm. Es wollte hinaus zu ihm, und es sehen. Es wollte mit ihm gehen und mehr mit ihm Lachen und Weinen. Es wollte sich an seine Schulter lehnen, sich an es drücken und es nie wieder verlassen.
Das Herz war glücklich endlich so jemanden gefunden zu haben, aber was sollte es nur tun? Wie auch bei ihm früher, wusste das andere Herz nicht mehr, wo es den Schlüssel versteckt hatte.
So faste das Herz den Entschluss loszugehen um den Schlüssel zu suchen. Nur wo sollte es anfangen? Es lief ziellos umher, suchte hinter Büschen, auf Bäumen, tauchte in Seen danach; fragte alle die seinen Weg kreuzten, aber niemand wusste Rat und nirgends fand es den Schlüssel.
So ging es mit schwerem Herzen zurück zu der kleinen Hütte. Krabbelte durch das Loch unterm Zaun um die schlechte Nachricht zu überbringen. Doch zu seinem Erstaunen, fand es die schwere Stahltür geöffnet. Wie war das möglich gewesen? – dachte das Herz.
Plötzlich hörte es eine freundliche und liebevolle Stimme hinter sich.

Da sah es ein kleines blass rosa Herz stehen, mit glühenden Wangen. “ Ich habe hier auf dich gewartet “ – sagte das kleine Herz. “Ich habe erkannt, dass man es im Leben nur aus eigener Kraft schaffen kann, aus seinem Gefängnis zu entkommen. Doch so viel Kraft konnte ich nur durch dich erlangen. Durch deine Liebe zu mir und meiner Liebe zu dir habe ich den Schlüssel zur Tür meines Herzens gefunden, der mir gleichzeitig die Tür meines Verlieses öffnete“.
Sie nahmen sich an die Hand 
und gingen von nun an alle Wege gemeinsam, ihr Herzschlag im gleichen Rhythmus bis an ihr Lebensende.

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